Landesweite Schlagzeilen

Heute mit: Steffen Gründel (Verdienstvoller Ehrenamtlicher)

Rund 1500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit, einen stattlichen Geldbetrag aus eigener Tasche und vor allem ganz viel Herzblut hat Steffen Gründel in den zurückliegenden sechs Jahren in zwei Projekte investiert, die Kinder vor schrecklichen Erfahrungen bewahren sollen.

„Nina und der Fremde“ und „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“, so heißen jene beiden Projekte, die Steffen Gründel als „ein Hilfsangebot zur körperlosen Verteidigung“ entworfen hat. „Inhalt meiner Arbeit, bei der mich etliche Mitstreiter unterstützt haben, war die Herstellung von Präventionsmaterialien unterschiedlichster Art, die es Pädagogen ermöglicht, fachkundig und altersgerecht auf Gefahren von Missbrauch einzugehen. Und Möglichkeiten aufzuzeigen, brenzlige Situationen zu bewältigen.“

Als Frühaufsteher kümmert sich Steffen Gründel allein um die Vorbereitungen fürs Sonntagsfrühstück. Dafür steht ihm Ehefrau Walburga bei seinen zahlreichen Ehrenamts-Projekten stets überaus aktiv zur Seite. Foto: Ralf Miehle

Was Steffen Gründel zunächst vor seinem geistigen Auge konzipierte, zu Papier brachte und nachfolgend drucken oder auf CD und DVD brennen ließ, hat inzwischen längst in den erzieherischen Alltag des Landkreises Einzug gehalten. Nachdem das Drehbuch zum Video „Nina und der Fremde“ nach zahlreichen Praxistests eine Endfassung erfahren hatte und zum Film geworden war, erntete der Initiator beim Jugendamt und Vizelandrätin Christine Gräfe so viel Anerkennung, dass das Landratsamt alle 56 Kindergärten des Kreises damit ausstatten ließ. Nebst einem sogenannten Kniebuch mit pädagogischen Handreichungen, die Steffen Gründel weiterführend erarbeitet hatte. Damit war das erste Projekt nach zwei Jahren intensiver Arbeit Anfang 2008 abgeschlossen.

Doch Steffen Gründel gönnte sich keine lange Pause. In seiner Freizeit tüftelte er ab Mai 2009 am „Policat“-Vorhaben. Dessen Maskottchen, eine sympathische, gewitzte Katze in einer Polizeiuniform, von unserem Gesprächspartner erdacht und bei einer Thüringer Plüschtierfabrik in Auftrag gegeben, ist inzwischen zu einem Markenzeichen geworden. „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ ist ein Würfelspiel zum Verhaltenstraining für Kinder. Dazu gehören eine Magnettafel und eine an Pädagogen gerichtete (Spiel-)Anleitung, die die Heranwachsenden zu aktiven Mitwirkenden macht. Letztlich entstanden aus der Erfahrung heraus, dass derlei spielerisch erworbenes Wissen weitaus größere und nachhaltigere Wirkungen beim jungen Auditorium hinterlässt. Auch die Materialien zu „Policat“ existieren nunmehr in praxistauglicher Doppelausfertigung und sind für Kindergärten und Grundschulen als Leihmaterial beim Jugendamt erhältlich.

Während also Erzieher und Lehrer beide Projekte und deren hilfreiche Materialien längst kennen und nutzen und gleichermaßen  viele Mütter und Väter auf Elternversammlungen damit vertraut gemacht wurden, blieben die außergewöhnlichen Bemühungen des Steffen Gründel einer breiten Öffentlichkeit lange verborgen. Erst als der Polizeioberkommissar auf dem Neujahrsempfang der Stadt Altenburg für sein verdienstvolles ehrenamtliches Wirken geehrt wurde, nahmen Gäste und Leser der Berichterstattungen über das Ereignis Notiz von diesen Aktivitäten. Im Februar aber schlugen die Wellen ganz hoch: Steffen Gründel wurde „Thüringer des Monats“. Eine Auszeichnung, die die Thüringer Ehrenamtsstiftung, das Thüringen-Journal des MDR-Fernsehens und MDR 1 Radio Thüringen gemeinsam vergeben, sorgte für landesweite Schlagzeilen. „Den Tag der Übergabe der Auszeichnung im Landratsamt vergesse ich ganz bestimmt nicht“, erinnert sich unser Frühstücksgast, „mein Blutdruck war bestimmt auf 200.“

Überrascht von großer Aufmerksamkeit

In sechsjähriger ehrenamtlicher Arbeit hat Steffen Gründel zwei wichtige pädagogische Projekte entwickelt, die Kinder vor Missbrauch bewahren sollen. Foto: Ralf Miehle

Jetzt spätestens waren Steffen Gründels Projekte in aller Munde und viele staunten, was der 56-Jährige in seiner Freizeit zuwege gebracht hatte. Selbst die Kollegen in der hiesigen Polizeiinspektion. Ganz so, wie es offensichtlich seine Art ist, hatte der nun so hoch Geehrte nie einen großen Wirbel um seine Ehrenamtsarbeit gemacht. „Mein Dienststellenleiter Andreas Pöhler wusste natürlich davon und unterstützt mich auch sehr, ansonsten aber trenne ich selbstverständlich diese eigenen Ambitionen von meinen beruflichen Pflichten.“ Letztgenannte Alltagspflichten haben seit 2008 neben einem Verantwortungsbereich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ebenso mit Prävention zu tun. Steffen Gründel ist regelmäßig unterwegs, um über die Aufgaben der Polizei aufzuklären oder Verkehrsteilnehmer zu schulen, um nur einiges herauszugreifen. Zuvor war der gebürtige Dresdner über viele Jahre im Streifendienst sowie als Wach- und Schichtleiter tätig. Nach zehn Jahren einer Funker-Karriere in Gleina hatte sich Steffen Gründel 1984 für einen Wechsel zur Polizei entschieden, avancierte nach einem Studium ab 1987 zum ABV und setzte sich nach der Wende noch einmal auf die Schulbank, um nach entsprechenden Exerzitien den Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt (FH) zu erwerben.

Neue Ehrenamts-Vorhaben hat er bereits fest im Blick, u.a. die Entwicklung einer Lernsoftware für Smartboards. Langeweile wird es also weiterhin nicht geben – und die zwölfsaitige Gitarre, auf der er gern öfter spielen würde, bleibt wohl doch noch ein Weilchen nur selten genutzt in der Ecke stehen …

Ralf Miehle

Tipp: Die von Stiefsohn Christian Syring betreute Internetseite unter www.policat.de mit weiteren Informationen.

Quelle: Osterland Sonntag 1. April Seite 7: „Sonntagsfrühstück“

 

Bildungsprojekt wächst

Lehrer informieren sich über Trafohaus und wollen Thema im Unterricht behandeln
Die Lehrer der Wilhelm-Busch-Schule lassen sich von Steffen Gründel das Projekt „Policat rät: Geh nicht mit Fremden mit“ erklären.

Die Lehrer der Wilhelm-Busch-Schule lassen sich von Steffen Gründel das Projekt „Policat rät: Geh nicht mit Fremden mit“ erklären.

Am 5. März 2012 gegen 14.30 Uhr trafen sich zwölf Lehrer der Altenburger Grundschule Wilhelm Busch am themenbezogen gestalteten Trafohaus „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ und „Geh nicht mit Fremden mit“. Obwohl dieses Objekt am letzten Februarwochenende durch einen Vandalen mit illegalen Graffitischmierereien verschandelt wurde, traf man sich zu dieser schon lange geplanten Besichtigung. Der illegale Sprüher ließ zumindest an den drei beschädigten Wänden noch einiges an Bildermaterial übrig, welches für eine Bilderbesprechung Verwendung fand. Natürlich wurde auch über die Machenschaften der Verunstaltung gesprochen, und mit Sicherheit wird dieses Thema im Unterricht zur Sprache kommen.

Aber man fand auch schnell zu den eigentlich wichtigen Themen zurück, wie „Geh nicht mit Fremden mit“ und „Nimm von Fremden keine Geschenke an“. Zu weiteren Themen wie Gefahren im Internet, Mobbing, der „Schwarze Mann“ oder „Was ist ein amtliches PKW-Kennzeichen?“ konnten die Lehrer Anregungen in Form von Bilderbotschaften für künftige Unterrichtsstunden im Freien mitnehmen. Zum Schluss waren sich die Pädagogen einig, dass das Projekt für den schulbegleitenden Unterricht geeignet ist. Schulleiterin Bärbel Bruns dankte für diese neu geschaffene Möglichkeit und bestätigte, dass die Lehrer gemeinsam mit den Schülern künftig diesen Ort nutzen werden.

Am 9. März bekam Graffitidesignerin Susann Seifert schließlich einen unerwarteten Anruf. Es meldete sich ein Sponsor, der das nötige Geld aufbringen möchte, um dieses Bildungswerk wieder in den ursprünglichen Zustand bringen zu lassen. Voller Spannung erwarten wir die weitere Entwicklung der Arbeit an und mit diesem Trafohaus.
@ Mehr dazu auf www.myheimat.de/beitrag/2390691

OVZ vom 17./18.03.12, Seite 20

Gute und schlechte Geheimnisse

Projekt „Nina und der Fremde“ im Kindergarten „Kleiner Eisvogel“ gestern abgeschlossen

 

Treben. Im Trebener Kindergarten „Kleiner Eisvogel“ ist vorgestern das zehnwöchige Projekt „Nina und der Fremde“ mit einem Elternnachmittag abgeschlossen worden. Um sexuellem Missbrauch an Kindern entgegenzuwirken, führen zwei Sozialpädagogen des Innova Sozialnetzwerks im Auftrag des Meuselwitzer Mehrgenerationenhauses das Projekt in Kindergärten durch.

Von FRAUKE SIEVERS

13 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren hatten sich unter Leitung der Sozialpädagogen Tanja Noll und Julia Snella einmal in der Woche jeweils eine Dreiviertelstunde mit dem Thema befasst. Zu Beginn der Projektphase wurde der Film „Nina und der Fremde“ gezeigt, in dem eine Schülerin von einem fremden Mann, Onkel Rudi, angesprochen wird. Der Mann versucht, das Mädchen mit ins Auto zu bekommen, was aber nicht gelingt. Die Sozialpädagoginnen reden gemeinsam mit den Kindern über den Film, sprechen über das kleine, flüsternde Nein und das große, laute Nein, Gefühle, den eigenen Körper, angenehme und unangenehme Berührungen und über gute und schlechte Geheimnisse.

Im Kindergarten „Kleiner Eisvogel“ berichten die Mädchen und Jungen ihren Eltern, was sie gelernt haben. Foto: Mario Jahn

Damit soll den Mädchen und Jungen Selbstvertrauen vermittelt werden, selbst über ihren Körper entscheiden zu dürfen. Und sie lernen, wie sie reagieren sollen, wenn ein Fremder sie anspricht.

Zum Abschluss des Projekts berichteten die Mädchen und Jungen der Kita „Kleiner Eisvogel“ ihren Eltern, was sie in den vergangenen zehn Wochen gelernt haben. Damit kann zum einen überprüft werden, ob die Kernaussagen hängen geblieben sind, zum anderen werden die Eltern mit ins Boot geholt. Viele haben im Alltag wenig Zeit für solche Themen. Wir versuchen das Gelernte in die Familien zu projizieren, damit mit den Kindern auch hinterher weiter darüber gesprochen wird. Abschrecken wollen die Sozialpädagogen aber nicht. „Wir gehen das Thema sexueller Missbrauch kindgerecht an und klären nicht darüber auf, was genau passieren kann.“

Initiiert wurde das Projekt im Jahr 2006 von Polizist Steffen Gründel und einer Elterninitiative, um Gefahren auf dem Schulweg vorzubeugen.

 

Quelle: Osterländer Volkszeitung vom 15.12.2011 – Seite 15

„Policat“ im neuen Outfit

Steffen Gründel mit Policat vor der Firma Steiner - Quelle: Privat

Steffen Gründel mit Policat vor der Firma Steiner – Quelle: Privat

Altenburg. In einigen Bundesländern unserer Republik tragen Polizeibeamte schon die neue blaue Uniform. Ebenso erscheint die Thüringer Polizei schon seit längerer Zeit im neuen Gewand. Das sahen auch die Kinder im Altenburger Land. Somit war das 150 cm große Plüschtier „Policat“ in seinen Präventionseinsätzen in der alten Bekleidung nicht mehr up to date. Policat verlangte auch nach dem neuen Outfit. Was lag nun näher, als dass sich das Policat-Team mit der Herstellerfirma, der Steiner GmbH Spielwarenfabrik Georgenthal in Verbindung setzte, um das Maskottchen umzuziehen.

Am Freitag, dem 02.09.2011, gegen 11.00 Uhr war es soweit. Das Plüschtier „Policat“ traf zur Neueinkleidung in Georgenthal ein. Walburga Gründel-Syring und Steffen Gründel – beide Mitarbeiter des Präventionsprojektes gegen sexuellen Missbrauchs an Kindern „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ – wurden von der Geschäftsführerin der Fa. Steiner GmbH Spielwarenfabrik, Frau Susanne Bier, persönlich empfangen. Chefdesignerin Antje Zahl nahm sich des im Februar 2008 in dieser Firma hergestellten Plüschtieres an und gestaltete die neue „blaue“ Uniform. Dazu wurde Policat „nackig“ gemacht und erst einmal auf etwaige Blessuren fachmännisch untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der Kopf von Policat etwas ausgerichtet werden musste. Durch die vielen Streicheleinheiten war mit der Zeit der Hals leicht deformiert und musste etwas ausgestopft werden. Danach wurde das Plüschtier neu eingekleidet. Ein gestickter Button mit dem Namen der Homepage www.policat.de oberhalb der linken Brusttasche ziert jetzt das neue blaue Hemd. Die Fa. Steiner GmbH Spielwarenfabrik schneiderte eine dunkelblaue Hose nach Maß mit praktischen Reißverschlüssen. Somit kann künftig auch die Hose gereinigt werden, falls dies einmal nach den Einsätzen notwendig sein sollte.

Desweiteren übergab Steffen Gründel der Geschäftsführerin der Fa. Steiner GmbH Spielwarenfabrik themenbezogenes Material zur Information der Firmenmitarbeiter, um den präventiven Charakter des Plüschs „Policat“ für den Hersteller einmal mehr zu unterstreichen.

Künftig wird das Plüschtier „Policat“ vom Oktober bis Dezember 2011 im Kindergarten Treben zu finden sein. Das Mehrgenerationenhaus des ZFC Meuselwitz e.V. (MGH) ist hier mit Sozialpädagogin Tanja Noll unterwegs.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.policat.de

Steffen Gründel

 

Quelle: http://abg-net.de/index.php?id=197&tx_ttnews[tt_news]=14051&tx_ttnews[backPid]=255&cHash=9dae3c2911  vom 04.10.2011

„Nina und der Fremde“ – Rückblick Kindergartenjahr 2010/2011

„Hallo Nina!“ So wurden die Psychologin Nadja Keller und die Sozialpädagogin Tanja Noll  meist von den Kindern begrüßt, die am Präventionsprojekt „Nina und der Fremde“ teilnahmen. Initiator der Maßnahme ist das Mehrgenerationenhaus des ZFC Meuselwitz e.V. (MGH) , welches sich der Hilfe dieser zwei kompetenten Fachkräfte der Innova Sozialwerk Altenburg e.V. bedient. Grundlage für die Arbeit bieten Kind gerechte und umfangreiche Lehrunterlagen zum Thema „Nina und der Fremde“, die durch die Urheber Elterninitiative Altenburger Land e.V. sowie Steffen Gründel dem MGH kostenlos zur Verfügung gestellt worden sind.

Am Ende des Kindergartenjahres 2010/2011 wurden in insgesamt 6 Kindertagesstätten der Meuselwitzer Region ca. 90 Jungen und Mädchen an das sensible Thema sexuelle Gewalt herangeführt. Im Mittelpunkt des Projekts stand natürlich Nina, die im Film, im gemeinsam einstudierten Lied, in vielen Büchern, in Reimen und Gesprächen, die Kinder über einen Zeitraum von 3 Monaten, begleitete. Jede Unterrichtsstunde stand dabei unter einem besonderen Thema, das spielerisch mit den Kindern erörtert wurde. Inhalte waren neben „unser Körper“, auch „Berührungen“, „Gefühle“, „Nein-Sagen“, „Geheimnisse“ und „Vertrauenspersonen“. Im Anschluss an das 10-wöchige, 45 Minuten-Projekt, zeigten sich die Kindern besonders stolz und aufgeregt, die erlernten Inhalte auch Ihren Eltern zu präsentieren. Sowohl die Eltern als auch die Erzieher wurden vor Projektbeginn mit dem Vorhaben und Ansinnen vertraut gemacht und angehalten, auf Fragen der Kinder im Kindergartenalltag und Familienleben vorbereitet zu sein.

Im August 2011 endete der erste Projektdurchlauf mit positiver Resonanz seitens der Kindergärten. Bereits jetzt gibt es zahlreiche Anfragen von Kindertagesstätten, das Projekt mit dem Schwerpunktthema körperlicher und seelischer Gewalt auch im Jahr 2011/2012 umzusetzen.

 

 

Kathrin Vollrath                                                                          Meuselwitz, 07.09.2011
Projektleiterin

 

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Mehrgenerationenhaus:

Das Mehrgenerationenhaus des ZFC Meuselwitz ist ein offener Treffpunkt für Menschen jeden Alters. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, und Senioren können sich ganz selbstverständlich begegnen, miteinander reden, spielen, lernen, Ideen entwickeln und sich gegenseitig helfen.
Alle Generationen haben verschiedene Erfahrungen. Diese Potentiale werden im MehrGenerationenHaus aufgegriffen und genutzt, ganz wie in einer Großfamilie.

Der Schwerpunkt des MGH in Meuselwitz liegt in der Unterstützung sozial benachteiligter Zielgruppen, Jugendqualifikation, der Förderung über 50-jähriger, Hilfe beim Wiedereinstieg ins Berufsleben, Kinderbetreuung sowie Gewaltprävention.

 

Quelle:  http://abg-net.de/index.php?id=197&tx_ttnews[tt_news]=13859&tx_ttnews[backPid]=70&cHash=0749421a9a

 

Auszeichnungsveranstaltung im Brauereisaal der Altenburger Brauerei

Anlässlich der Auszeichnungsveranstaltung des Lerchenberggymnasiums am 30.06.2011 im Brauereisaal der Altenburger Brauerei

ehrten wir für ihre Aktivitäten bei unserem Übersetzungsprojekt mit einer Geldprämie den Englischkurs 12/2 und die Schüler des Russischkurses Abdul Alasgarow und Alexander Jelschew (beide Friedrichgymnasium) sowie Alexander Rosner vom Lerchenberggymnasium.

v.l.n.r.: Abdul Alasgarow, Alexander Jelschew, Alexander Rosner und Steffen Gründel als Laudator

v.l.n.r.: Abdul Alasgarow, Alexander Jelschew, Alexander Rosner und Steffen Gründel als Laudator

Text: Steffen Gründel – Fotos: Walburga Gründel-Syring

Projekt Policat

Der Polizeikater rät allen Kindern: Gehe nie mit einem Fremden mit!

 

Gehe nie mit einem Fremden mit! Nimm keine Geschenke von Fremden an! Steige niemals zu einem Fremden ins Auto! – Sätze, die Eltern und Großeltern ihren Kindern und Enkelkindern immer wieder aufs Neue einschärfen. Und doch werden jedes Jahr wieder Kinder Opfer sexueller Gewalt. Der Altenburger Polizeibeamte Steffen Gründel hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Walburga Gründel-Syring ehrenamtlich ein Projekt initiiert, das Kindergärten und Elternhäuser in der Präventionsarbeit unterstützen soll.

Anknüpfend an das erste, vor drei Jahren gestartete Präventionsprojekt „Nina und der Fremde“ ist nun das Folgeprojekt „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ im Altenburger Land angelaufen. Derzeit haben die Kindergärten des Landkreises die Möglichkeit, die neu entwickelten Policat-Spiel- und Lernmodule für jeweils einen Monat in ihrer Einrichtung zu nutzen. „Ziel des Projektes ist es, dass die Kinder beim Gegenüberstehen eines Fremden Gefahrensituationen erkennen, weglaufen, laut nach Hilfe schreien und niemals mit ihnen gehen. Die Kinder sollen lernen, ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen zu entwickeln, die sie nicht kennen“, erklärt Steffen Gründel.
Policat, der große Polizeikater in Uniform und aus Plüsch, war in den letzten vier Wochen zu Gast bei den vier- bis sechsjährigen Mädchen und Jungen im Kindergarten „Knirpsenland“ in der Altenburger Bonhoefferstraße.

Praktikantin Katja Meister erklärt den Kindern eine Gefahrensituation und übt mit ihnen, wie man sich richtig verhält.

„Kinder und Eltern“, so berichtet die Leiterin der Einrichtung Birgit Heinrich, „haben das Projekt begeistert angenommen“. Policat-Hauptelemente sind eine Magnettafel und ein Würfelspiel. Im Umgang damit sollen die Kinder lernen, sich nicht mit Geschenken wie Schokolade von Fremden locken zu lassen. „Zu diesem Zwecke werden Gefahrensituationen nachgespielt und besprochen, es wird geübt, wie man der Verlockung widersteht und laut um Hilfe ruft“, erklärt Birgit Heinrich weiter. Und Policat, der Polizeikater, steht den Knirpsen dabei mit seinem Rat zur Seite. Am liebsten wollen ihn die Kinder gar nicht mehr hergeben. Doch der uniformierte Kater zieht schon bald weiter – in den nächsten Kindergarten, um den Mädchen und Jungen zu sagen: „Gehe nie mit einem Fremden mit!“

Text und Foto: J.F.

 

 

Quelle: Nichtamtlicher Teil – Amtsblatt Altenburger Land Nr. 8/04. Juni 2011

Erfahrungsbericht 2011 aus dem Kindergarten „Am Finkenweg“ Schmölln

Da wir in diesem Schuljahr 31 Schulanfänger in unserer Kita „Am Finkenweg“ betreuen und auf die Schule vorbereiten, haben wir uns zum zweiten Mal entschieden, im April am Projekt „Policat“ zu arbeiten.


Der Eingangsbereich wurde dem Thema entsprechend gestaltet. Im Vorfeld wurden die Erzieherinnen von Herrn Gründel in einer Dienstberatung angeleitet. Und die Eltern der Vorschulkinder stimmte er in einer Elternversammlung auf das Projekt ein.
In den beiden älteren Gruppen wurde das Projekt mit viel Interesse und Begeisterung aufgenommen und umgesetzt. Die Kinder lernten das Buch von der Nina kennen und lieben.


Die Magnettafel, die Würfel und das gesamte Arbeitsmaterial wurden im Laufe der Zeit von den Kindern im Tagesablauf selbständig eingesetzt und eigene Geschichten erzählt und erfunden.

Auch auf dem Spielplatz wurde das Buch nacherzählt und gespielt, was uns auf die Idee brachte, zur Muttertagsfeier die Geschichte „Nina und der Fremde“ nachzuspielen. Auch das Lied zum Projekt wurde den ganzen Tag gesungen.

Das Thema sollte in jeder älteren Gruppe angesprochen werden, denn Aufklärung ist heute wichtiger denn je. Es war uns allen eine große Freude, die Kinder bei der Arbeit mit diesem Projekt zu beobachten. Wir können nur hoffen, dass kein Kind in die Lage der Nina gerät und von fremden Menschen angesprochen wird.

Ein Dankeschön an Herrn Gründel, der mit seiner Frau ein interessantes und spannendes Material erarbeitet und uns kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Wir wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.

Das Team vom Kindergarten „Am Finkenweg“ in Schmölln

Am Besten laut schreien

Präventionsprojekt „Policat“ gegen sexuellen Missbrauch in der Kita Bärenstark

Altenburg. „Hilfe, Hilfe“, „Fass mich nicht an“, „Hau ab“: Mit diesen Sätzen haben 24 Kinder der Kita Bärenstark des Klinikums Altenburger Land in den vergangenen vier Wochen gelernt, sich gegen potenzielle Angreifer zu verteidigen.

Die Vier- bis Sechsjährigen beteiligten sich an dem Präventionsprojekt „Policat – Kinder stark machen gegen sexuellen Missbrauch“. Vergangene Woche haben die Kleinen ein letztes Mal gezeigt, was sie geübt haben. Danach erhielten die Steppkes als Auszeichnung ein Zertifikat.

Vor den Augen des Projektleiters Steffen Gründel werden dabei verschiedene Situationen nachgestellt, in denen die Kinder richtig reagieren müssen. „Am Besten ist in jedem Fall, laut zu schreien“, empfiehlt der Polizei-Oberkommissar, der dieses Projekt vor drei Jahren in seiner Freizeit angeschoben hatte.

„Wir sind absolut zufrieden, wie sich die Kinder in speziellen Notsituationen verhalten. Jetzt muss es nur noch nachhaltig wirken“, sagt die Leiterin des Betriebskindergartens Klinikum Altenburger Land, Haike Gibisch. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kita an dem Projekt teilgenommen. „Die Vorschulkinder, die schon zum zweiten Mal mit dabei sind, achten jetzt im Alltag vielmehr auf Menschen, die sich auffällig verhalten. Vor Kurzem stand beispielsweise ein Mann am Zaun. Gleich kamen die Kinder zu uns und berichteten davon.“

Auch die Eltern befürworten das Projekt. „Kein Elternteil möchte, dass die eigenen Kinder Gewalt erfahren. Deswegen finde ich dieses spielerische Vermitteln von Verhaltensweisen sehr wichtig“, meint Sebastian Dähne. „Es ist erschreckend, was man so in den Nachrichten liest, deswegen finde ich das Engagement der Kindergartens klasse“, fügt Claudia Krist hinzu.

Das Projekt begleitet der Weiße Ring Altenburger Land, die Anlaufstelle für Menschen, die bereits Gewalt erfahren mussten und betreut werden. „Die Anzahl der Opfer krimineller Handlungen steigt jährlich“, berichtet Elke Hörügel, Außenstellenleiterin vom Weißen Ring. Wo sonst rund 65 Opfer betreut wurden, waren es im vergangenen Jahr 86. „Ein Drittel davon sind sexuell missbraucht oder genötigt worden.“

Bereits in diesem Jahr sind der Hilfsorganisation 16 Fälle bekannt, sechs davon wegen sexuellen Missbrauchs. „Das ist nur die Dunkelziffer“, warnt Elke Hörügel und verdeutlicht: „Die Übergriffe passieren vor unserer eigenen Haustür. Umso wichtiger sind solche Projekte, um potenzielle Straftäter abzuschrecken.“ Auf das Maskottchen Policat, die Magnettafel und die Bilderwürfel warten schon die nächsten Kinder: Die Kita Am Finkenweg in Schmölln beginnt das Projekt als nächstes.                                                                                                          Annett Böhm

Quelle: OVZ vom 07.04.11

 

Projekt „Nina und der Fremde“ ging in die 2. Runde

Der 5-jährige Kevin und die 6-jährige Stella mit dem Maskottchen „Policat“. Lesen Sie dazu auf Seite 2. 		   Foto: frb

Der 5-jährige Kevin und die 6-jährige Stella mit dem Maskottchen „Policat“. Lesen Sie dazu auf Seite 2. Foto: frb

Altenburg (frb). Dass Kinder nicht mit Fremden mitgehen sollen oder nie in das Auto eines Fremden einsteigen sollen, versuchen Eltern ihren Kindern bereits im Kindergartenalter beizubringen. Unterstützung erhalten sie jetzt von Kindergärten im Altenburger Land, die am Präventionsprojekt „Nina und der Fremde“ teilnehmen. Der Initiator des Projektes und Polizist Steffen Gründel will mit Hilfsmitteln, wie Magnettafel, Kniebuch und der Plüschkatze Policat die Kinder zu einem gesunden Misstrauen gegenüber Fremden erziehen. „Sie sollen lernen, nicht mit ihnen mitzugehen und in Gefahrensituationen ‚Nein‘ sagen zu können“, berichtet Gründel, der das Projekt ehrenamtlich begleitet und auch sonst viel Zeit in das Vorhaben steckt. „Insgesamt 927 Stunden Arbeit habe in das Schreiben des Drehbuchs investiert“, sagt er stolz. „2007 ist dazu ein Video entstanden und ein Musikpädagoge schrieb sogar ein Lied.“ Dass die Kinder begeistert bei der Sache sind, weiß auch Haike Gibisch, Leiterin des Kindergarten „Bärenstark“, der das Projekt bereits im zweiten Jahr in Folge durchführt. „Die Kinder üben zirka 4 Wochen lang, wie sie sich in bedrohlichen Situationen verhalten sollen, sehen gemeinsam Bilder an, singen Lieder und spielen Rollenspiele“, erzählt die Leiterin. „Bei einem Abschlusstest müssen die Kinder das Gelernte anwenden und unter Beweis stellen.“ Dazu übt Steffen Gründel mit den Mädchen und Jungen schon einmal den Ernstfall. Wie z. B. eine ablehnende Reaktion aussieht, wenn ein Fremder ein Nintendo schenken will. Auch im Mehrgenerationenhaus des ZFC Meuselwitz und in der Kita „Am Finkenweg“ in Schmölln wird das Präventionsangebot angenommen. Für die Zukunft erhofft sich Gründel, dass noch mehr Kindergärten am Projekt teilnehmen und die Kinder für die Zukunft stark gemacht werden.

Die vier- bis sechsjährigen Kinder vom Kindergarten „Bärenstark“ lernen Situationen kennen, die eine Bedrohung für sie darstellen könnten. Spielerisch und mit entsprechend pädagogischem Material wird die Beobachtungsgabe der Kinder geschult. Foto: frb

Die vier- bis sechsjährigen Kinder vom Kindergarten „Bärenstark“ lernen Situationen kennen, die eine Bedrohung für sie darstellen könnten. Spielerisch und mit entsprechend pädagogischem Material wird die Beobachtungsgabe der Kinder geschult. Foto: frb

Quelle: Kurier  02.04.2011